Lean Management

Lean – Fluch oder Segen?

Der Lean Begriff wird oft emotional interpretiert – und das ist gut so

„Unser Unternehmen führt Lean ein!“ Dieser Satz führt bei den einen, ich nenne sie hier Typ A, zu Angstschweiß auf der Stirn. Wieder andere, Typ B sind sich sicher: Bei uns gibt´s nichts zu holen. Wir haben vor zwei Jahren schon mal Lean gemacht. Dann gibt es noch den Typ C: Diese Menschen sind froh, dass sie selbst etwas zur Verbesserung ihres Unternehmens beitragen können. Welcher Typ sind Sie?

Für unseren Typ A (ängstlich) stellt sich die Situation wie folgt dar: Aus verschiedensten Quellen hat er oder sie gehört, dass Leute entlassen werden sollen um Lohnkosten einzusparen. Der Rest muss länger und härter arbeiten, um die Arbeit zu erledigen. Als mögliches Ergebnis einer Lean-Einführung sieht er oder sie zusätzliche Arbeitsbelastung und erhöhten Stress. Vielleicht sogar den Verlust des Arbeitsplatzes.

Der Typ B (selbstsicher) erinnert sich an ein Lean-Projekt in der Vergangenheit. Sie führten verschiedene Lean-Methoden, wie Kanban oder 5S, ein. Es gab ein freigestelltes Projektteam und in der Abschlusspräsentation wurden die Verbesserungen der Geschäftsführung vorgestellt. Wenn Zeit ist, trifft man sich mit dem alten Team, um die Abarbeitung der offenen Punkte nachzuhalten. Entlassen wurde niemand, verlassene Stellen wurden jedoch nicht sofort neu besetzt.

Typ C (euphorisch) sieht seine Chance, dass seine Erfahrungen und seine Praxis genutzt und anerkannt werden, um das Unternehmen voran zu bringen. Bisherige Verbesserungsvorschläge perlen oft beim Vorgesetzten ab, da diese ja eigentlich in sein Aufgabengebiet fallen. Oder sie bleiben in der Verwaltung des Verbesserungswesens stecken. Außerdem kann eine aktive und konstruktive  Mitarbeit für‘s berufliche Weiterkommen vorteilhaft sein.

Diese drei Typen, man könnte sie auch noch weiter unterteilen, finden Sie auf der Mitarbeiterebene, aber auch im Management.

Typ A, B und C haben eines gemeinsam: sie setzen sich emotional mit dem Thema auseinander und sind offen für Kommunikation. Schwieriger wird es bei einem Typ D, (den Krug lass ich an mir vorüberziehen), der das Thema kommentarlos aussitzen will.

So ist die Auslegung des Begriffes Lean stark davon abhängig, wie wir mit den oben beschriebenen Menschentypen und den jeweiligen Ängsten, Hoffnungen und Motivationen umgehen.

 

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