Hannovermesse – einmal anders
Nun ist sie Geschichte: die erste virtuelle Hannovermesse hat stattgefunden!
Bundesminister, Ministerpräsidenten, Institutsleiter und Konzernverantwortliche gaben sich am 14. und 15. Juli auf der Messe die Ehre. In spannenden und informativen Auftritten wurde referiert, diskutiert und Preise verliehen. Nur eben online. Keine Staus oder überfüllte Züge auf dem Weg zur Messe, kein Suchen nach den Ständen und Sessions in den Messehallen. Einfach entspannt vor dem Monitor sitzen, von Event zu Event klicken und sich auf die Inhalte konzentrieren. Nur den Kaffee am Stand beim Fachgespräch musste an der eigenen Kaffemaschine zubereitet werden.
Mit 109 Veranstaltungen, verteilt auf 5 (virtuelle) Bühnen an 2 Messetagen, war die Messe gut ausgestattet. Die Digitalisierung gesamter Prozesse im Unternehmen und der Supply Chain unter Berücksichtigung von Industrie 4.0 und der neuen Kommunikationsnetze standen im Mittelpunkt. Aber auch Energie- und Umweltthemen, sowie Autonomie und die Zukunft der Arbeit wurden behandelt. Themen- und unternehmensübergreifend wurde über die (zukünftigen) Möglichkeiten der europäischen Cloudlösung GAIA-X, sowie unternehmensinterne EDGE-Lösungen berichtet. Beim Gang durch die Fabrik der Zukunft konnte das Zusammenspiel der neuen technischen Möglichkeiten beobachtet werden.
Als persönliches Fazit habe ich zwei Erkenntnisse mitgenommen:
- Vorrangig angestrebte Ziele sind
- Fehlerfreiheit in Prozessen und Produkten
- Die Reduzierung der Durchlaufzeit vom Kundenauftrag bis zur Auslieferung
- Lessons Learned aus der Coronakrise: Die Versorgungskette ist eine Schwachstelle in Krisenzeiten
- Die Beschaffung bei lokalen und globalen Lieferanten muss mit den jetzt gewonnen Erkenntnissen neu bewertet werden
- Die dezentrale Wertschöpfung möglichst nah am Kunden mittels 3-D-Techniken wird die Supply Chain stark verändern.
Dieses, aus der Not geborene Format der virtuellen “Hannovermesse – Digital Days” wird sehr wahrscheinlich auch weiterhin Bestand haben. Eine physische Messe mit Ständen und Produkten zum Anfassen, sowie realen Menschen, Gerüchen und Geräuschen kann sie nicht ersetzen!
Ich bin gespannt, wie die neuen Herausforderungen und Möglichkeiten in die strategische Planung der Unternehmen Einzug halten wird.
Virtuelle Grüße
Andreas Kückelmann